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    Stadt Kassel

    Die Stadt Kassel besteht aus 23 Stadtteilen und erstreckt sich über eine Fläche von 106,8 km². In der Stadt leben 21.494 Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren, für die zahlreiche Bildungs- und Betreuungsangebote bereitgestellt werden. Der Verwaltungssitz befindet sich im Rathaus, Obere Königsstraße 8, 34117 Kassel, während die politische Leitung bei Dr. Sven Schöller liegt. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Webseite www.kassel.de zu finden.

    Präventionskette in Aktion: Bisherige Projekte und Maßnahmen

    Vom Kind her denken – Kinderrechte leben: Workshop stärkt Haltung & Zusammenarbeit

    Unter dem Motto „Vom Kind her denken“ trafen sich am 29. Oktober 2025 rund 50 Fachkräfte, aus den Bereichen Verwaltung, Beratung und Sozialwesen im Kasseler Science Park. In dem aus dem Jugendamt vom Bündnis für Familien, den Familiennetzwerken, den Frühen Hilfen und den Präventionsketten organisierten Tagesworkshop gingen die Teilnehmenden gemeinsam der Frage nach, wie Kinderrechte im (Verwaltungs-)Alltag gelebt und wie konsequent vom Kind aus gedacht werden kann. 

    Moderiert wurde der Workshop von Tanja und Paula Föhr - Agentur für Innovationskultur, die den Tag dialogorientiert, warmherzig und praxisnah gestalteten. Durch das Graphic Recording wurde das gemeinsame Arbeiten visuell begleitet und zentrale Gedanken, Impulse und Emotionen eindrucksvoll festgehalten. Das entstandene Poster zeigt, was die Teilnehmenden bewegte: echte Teilhabe, Vertrauen, liebevolle Fürsorge und die Bereitschaft, gewohnte Strukturen zu hinterfragen. Zu Beginn gaben sechs Impulsvorträge aus unterschiedlichen Praxisfeldern inspirierende Einblicke in bestehende Ansätze, bei denen gezielt die Perspektive von Kindern eingenommen wird. Vorgestellt wurden Beispiele aus dem Kinder- und Jugendbüro, dem Kinderschutzbund, der Familienkasse, dem Fachdienst Kindertagespflege, der Unterneustädter Schule sowie aus der Kita-Fachberatung. Diese Best-Practice-Beispiele zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ der Gedanke des „vom Kind her Denkens“ in verschiedenen Arbeitsbereichen bereits umgesetzt wird.


    Außerdem arbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen an Kraftfeldanalysen, um förderliche und hemmende Faktoren für eine kindzentrierte Praxis sichtbar zu machen. Es gab eine „Zwei-Zeiten-Zukunftswerkstatt“, in der die Gruppen Zukunftsbilder entwickelten – einmal für den Fall, dass in einem bzw. in fünf Jahren alles optimal gelaufen ist, und einmal, wenn alles gescheitert ist. Diese Methode eröffnete intensive Gespräche darüber, welche Bedingungen und Haltungen notwendig sind, um Veränderung nachhaltig zu gestalten. 

    Ein weiterer Programmpunkt fand im Außenraum statt: Dort wurde die „Circle of Power-Methode“ auf drei Ebenen durchgeführt: Auf der Ebene EU/ Deutschland, auf der Ebene Team/Organisation und auf der individuellen Ebene „Ich“. Im Mittelpunkt stand jeweils die Frage: „Was kann ich in diesem Kreis bewirken?“ So wurde deutlich, wo sich die Chancen und auch Grenzen der jeweiligen Kreise befinden und wie individuelles Handeln, institutionelle Strukturen und politische Rahmenbedingungen ineinandergreifen. Intensive Gespräche fanden auch bei der Reflexionsübung „Kinderbrillen“ statt, in der die Teilnehmenden gemeinsam gezielt die Perspektive des Kindes anhand einer szenischen Darstellung einnahmen. 

    Zum Abschluss gestalteten die Teilnehmenden eine persönliche Fahne – als sichtbare Erinnerung an die gewonnenen Erkenntnisse, neue Perspektiven und die eigene Motivation, Kinderrechte im Berufsalltag präsent zu halten. Die Veranstaltung machte insgesamt deutlich, wie groß das Engagement für eine kindzentrierte Haltung in Kassel ist und stärkte die fachbereichsübergreifende Vernetzung. Sie legte den Grundstein für weitere Kooperationen rund um die Umsetzung der Kinderrechte in Kassel. Viele Teilnehmende nahmen neue Impulse, Motivation und konkrete Ideen für ihre Praxis mit. Die Veranstaltenden nehmen diesen gelungenen Workshop als Auftakt, um das Thema auch im nächsten Jahr weiter mit den Institutionen und Abteilungen zu verankern.

    © Koordinatorin Präventionsketten der Stadt Kassel 

    Flyer Workshop Vom Kind her denken – Kinderrechte leben

    Flyer "Vom Kind her denken" // PDF 212 KB herunterladen

    FamilienPoint Kassel: Neue zentrale Beratung für Familien startet

    Der neue FamilienPoint bündelt monatlich Beratung zu finanziellen Leistungen, Kita, Wohnen, Beruf & Teilhabe – kostenlos, offen und ohne Termin.

    Mit dem FamilienPoint Kassel startet ein neues Beratungsangebot, das Familien unkompliziert Zugang zu finanziellen Hilfen, sozialen Leistungen und praktischer Unterstützung ermöglicht. Dss Beratungsangebot findet  jeden ersten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr, ohne Anmeldung und barrierefrei.

    Ziel des neuen Angebots: kurze Wege, echte Entlastung und schnelle Orientierung. Sozialdezernent Norbert Wett und Bürgermeisterin Nicole Maisch betonen, dass der FamilienPoint als zentrale Anlaufstelle gedacht ist, die Informationen „von Kindergeld bis Lebenshilfe“ bündelt und Familienfreundlichkeit sichtbar macht.

    Vor Ort beraten Fachkräfte verschiedener Institutionen – von Kindergeld, Kinderzuschlag, Unterhaltsvorschuss und Beistandschaften über Bildung und Teilhabe, Kita-Beratung, Kindertagespflege und Kostenübernahmen bis hin zu Wohngeld, Vermittlung von Sozialwohnungen, Berufseinstieg, Bürgergeld, Qualifizierung oder Familienberatung. Ergänzend zeigt das Umwelthaus mit dem Stromspar-Check Wege zum Energiesparen auf.
    Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Flyer wider: „Monat für Monat – Ein Tag für Familien“ .

    Der FamilienPoint ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Kassel, der Familienkasse Hessen, Akti(F) Plus und weiteren Partnern – koordiniert durch den Pakt gegen Armut.

    So wirkt der FamilienPoint

    • Beratung mehrerer Ämter & Träger an einem Ort
    • Offenes, niedrigschwelliges Angebot – ohne Termin
    • Finanzielle Leistungen & Teilhabe einfach erklärt

    Familienmesse in Kassel am 10. Mai 2025 – Präventionsketten, Frühe Hilfen, Kinderrechte & Familienzeit

    Am 10. Mai 2025 nahmen wir mit einem Stand zusammen mit den Frühen Hilfen an der Familienmesse auf dem Königsplatz in Kassel teil. Unter dem Motto „Kinderrechte und Familienzeit“ gestalteten wir einen interaktiven und informativen Beitrag, der großen Anklang bei Kindern und Eltern fand.

    Im Mittelpunkt standen ausgewählte Artikel der UN-Kinderrechtskonvention, insbesondere:

    • Artikel 5: Elternverantwortung und Unterstützung durch den Staat
    • Artikel 9: Recht des Kindes auf Kontakt zu beiden Elternteilen
    • Artikel 12: Beteiligungsrecht der Kinder
    • Artikel 18: Gemeinsame Verantwortung der Eltern für die Erziehung
    • Artikel 31: Recht auf Ruhe, Freizeit, Spiel und Beteiligung am kulturellen Leben
    © Natalia Gomes, Koordinatorin Präventionsketten

    Ein besonderes Highlight war unsere Röhren-Abstimmung mit bunten Bällen, bei der Kinder und Eltern zu drei Fragen ihre Meinung abgeben konnten:

    • „Kinderrechte sind mir bekannt“
       → Ja: 36 / Teilweise: 6 / Nein: 16
    • „Die Zeit mit meiner Familie tut mir gut“
       → Ja: 41 / Teilweise: 9 / Nein: 3
    • „Ich habe genug Familienzeit“
       → Ja: 37 / Teilweise: 16 / Nein: 9

    Eine aufschlussreiche Erkenntnis der diesjährigen Familienmesse auf dem Königsplatz ist der unterschiedliche Wissensstand zu Kinderrechten zwischen den Generationen. Während viele Kinder angaben, sich bereits in der Schule mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, bestanden bei den Eltern oft nur geringe oder keine Kenntnisse der UN-Kinderrechtskonvention. Dies zeigt einen klaren Handlungsbedarf bei der Aufklärung von Erwachsenen auf.

    Zum Thema Familienzeit gaben die meisten Kinder und Erwachsene an, dass ihnen die gemeinsame Zeit mit ihrer Familie guttue, viele äußerten sich in den Gesprächen, dass sie sich mehr gemeinsame Familienzeit wünschen.

    Zusätzlich hatten Kinder die Möglichkeit, ihre Vorstellung von Familienzeit kreativ auszudrücken: entweder durch Zeichnungen auf Papier oder mit Straßenkreide direkt auf dem Königsplatz. Viele kleine Kunstwerke sind dabei entstanden – bunt, vielfältig und ausdrucksstark.

    Fazit

    Wir blicken auf einen rundum gelungenen und inspirierenden Tag zurück. Wir haben zahlreiche Gespräche mit Eltern und Kindern geführt, für das Thema Kinderrechte sensibilisiert und Familien zum Nachdenken über gemeinsame Zeit angeregt. Die positive Resonanz bestärkt uns in unserem Engagement für die Rechte von Kindern und eine familienfreundliche Gesellschaft.

    Einblick in die Kommune und Arbeit der Koordinator*innen

    Was war die Motivation der Kommune zur Teilnahme am Landesprogramm?

    Kassel verfügt über eine Vielzahl von Vorhaben, Strukturen, Netzwerken, Trägern und Angeboten, die in einer abgestimmten und koordinierten Präventionskette noch effektiver sichtbar und damit Hilfen, Angebote und Unterstützungsleistungen für Kinder und Familien nutzbar gemacht werden können. Unsere Intention mit dem Landesprogramm ist der Auf- und Ausbau einer gemeinsamen Präventionskette der unterschiedlichen Ressorts in einem kooperativen Miteinander mit Blick auf die Familien und Kinder. Dabei geht es uns um eine zielgerichtete und wirkungsorientierte, abgestimmte Gesamtstrategie. Da wir die Frühen Hilfen als Ausgangspunkt für die Präventionskette nutzen, sind die Übergänge der einzelnen Lebensphasen für uns elementar und neu zu betrachten. Die Beteiligung von Kindern und Familien (insbesondere aus benachteiligten Stadtteilen) als Expert*innen für ihr Leben findet im Rahmen der Frühen Hilfen und der damit verbundenen und weiterzuentwickelnden Präventionskette mit dem Landesprogramm eine neue Dimension.

    Was ist das Ziel, welches Ihre Kommune durch die Teilnahme am Landesprogramm erreichen will?

    Bei der Gestaltung einer Präventionskette von 0-10 Jahren in Kassel möchten wir, die bereits bestehenden, zahlreichen und erfolgreichen Netzwerke, Vorhaben und Angebote der Stadt verknüpfen bzw. neu organisieren und strukturieren. Dies ist maßgeblich, um Doppelstrukturen zu vermeiden und eine kommunal integrierte Strategie zur Präventionskette für ein gelingendes Aufwachsen für die Altersspanne 0-10 Jahre unter den Aspekten „Vermeidung von Kinderarmut“ und „Kinderrechte leben“ umzusetzen. Ziel ist es, ein gelingendes Aufwachsen für Kinder in einer familienfreundlichen und kindgerechten Stadt Kassel möglich zu machen und das Netz so eng zu weben, dass es tragfähig für alle Kinder, Jugendliche und Familien ist. 

    Welche drei Themen sind Ihrer Kommune besonders wichtig im Rahmen des Landesprogrammes?

    • Bekämpfung der Folgen von Kinderarmut
    • Kinderrechte
    • Soziale Teilhabe

    Was repräsentiert Ihre Kommune am besten?

    Der Herkules: das Wahrzeichen der Stadt Kassel.

    Welche ersten Schritte in Bezug auf die Präventionskettenarbeit wurden bereits gegangen bzw. welche ersten Schritte stehen an?

    Erste Schritte waren, ämterübergreifende Strukturen für die zukünftige Arbeit der Präventionsketten zu schaffen. Es wurde ein gemeinsames Verständnis einer Präventionskette erarbeitet sowie eine Planungs- und Steuerungsgruppe installiert.

    Am 20.10.2023 fand die Auftaktveranstaltung für die Präventionskette in der Stadt Kassel statt. Zudem wurden am 22.04.2024 und am 19.06.2024 Workshops zum Thema Wirkungsorientierung durchgeführt. Dreimal pro Jahr werden Netzwerktreffen des Bündnisses für Kinder, Eltern und Familien im Rahmen der Präventionsketten organisiert.

    Avatar Frau

    Lea Lieselotte Sauer

    Koordinatorin Präventionskette Stadt Kassel
    Landesprogramm Präventionsketten Hessen
    Verortung: Jugendamt
    Stadt Kassel
    Obere Königsstraße 8
    34117 Kassel

    +49 (0)561 7875210
    LeaLieselotte.Sauer@remove-this.kassel.de


    Stand der angegeben Daten: 07.2024

    Die Inhalte wurden von den jeweiligen Kommunen selbst verfasst und lediglich durch die Landeskoordinierungsstelle auf der Webseite veröffentlicht.